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Diagnostik und Tests

Tests und Methoden in der Berufsberatung      direkt zum Test

In der psychologischen Laufbahnberatung und Berufsberatung werden sowohl genormte Testverfahren wie auch bewährte Arbeits- und Coachingmittel eingesetzt, um die Besonderheiten eines Menschen herauszuschälen. Deren korrekte Anwendung verlangt langjährige Erfahrung und vertiefte Psychologiekenntnisse. Ein Psychologiestudium legt die Grundlage für eine korrekte Testanwendung. Hier lernt man die Validität und die Relativität von Tests einzuschätzen. Neben Persönlichkeitstests werden auch Leistungs- und  Intelligenztests durchgeführt.

Normierte Testverfahren („Tests“)

Mit Hilfe von normierten Tests können Berater und Ratsuchende direkt einen Vergleich zu Normgruppe machen. Diese einzusetzen, macht Sinn, wenn Ratsuchende über sich nicht wirklich im Klaren sind, wenn sie also Mühe haben, ihre Fähigkeiten und ihr Verhalten im Vergleich zur Mitmenschen einzuschätzen. Es sind nicht nur AD(H)S oder ASS betroffene Menschen, die damit Mühe haben. Es sind auch junge Menschen, die vor der Berufs- oder Studienwahl stehen und noch wenig Lebenserfahrung mitbringen oder Erwachsene, die eine Krise durchlaufen und sich beruflich neu orientieren möchten. Bei allen Lebensübergängen stellt sich auch die Frage nach einer neuen beruflichen Ausrichtung.

Tatsächlich besteht ein Zusammenhang zwischen Berufserfolg und einem hohen IQ, doch nicht immer! Bringt jemand nur einen hohen logischen Intelligenz-Quotient mit, hat aber nur wenig empathische Fähigkeiten, wird er es im Leben schwer haben. Leider liegen die Gründe auch ganz anderswoh, vielleicht bei nicht anerkannten oder fehlenden Berufsdiplomen. Man muss immer den ganzen Menschen mit all seinen Ressourcen, in seinem Umfeld und seinen Vernetzungen betrachten, um passende Berufs- oder Studienideen zu finden.

Häufig angewandte Tests sind:

  • Neo-Pi (big-five) ist ein Persönlichkeitstest, der fünf verschiedene Persönlichkeitskomponenten misst
  • Insight wird oft in der Personalselektion weltweit angewandt (misst neben Interessen auch Verhaltens- und Wertepräfernzen)
  • MBTI-Test (Myers-Briggs-Typenindikator (Myers–Briggs Type Indicator). Er stützt sich auf das Modell des Schweizer Psychlogen C.G. Jung ab.
  • Reiss (16 Werte)
  • WAIS-IV (Wechsler Adult Intelligence Scale)

Arbeitsmittel und Coaching-Methoden

Neben den normierten Tests werden In der psychologischen Laufbahnberatung wie auch im Coaching vor allem Arbeitsmittel und Methoden eingesetzt. Die Anwendung dieser Arbeitsmitteln verlangt von den Anwender grosses Erfahrungs- und Methodenwissen, strukturiertes Vorgehen und natürlich immer Empathie. Mit Arbeitsmitteln kann man auf alle Fälle individueller auf Ratsuchende eingehen. Die meisten heute tätigen Berater und Coaches verwenden Methoden aus der Positiven Psychologie. Hierzu gehören vielerlei Arbeitsmittel (Fotos, Farben, Papier, Gegenständen, etc.), aber vor allem Fragetechniken. Leistungstests werden meist gemieden.

Analyse von Wahrnehmungs- und Ausdrucksverhalten oder speziellen Talenten

Viele dieser Verfahren verlangen sehr spezifische Kompetenzen und Instrumente von Fachpersonen. Oft werden solche Methoden im klinischen Rahmen von Fachärzten durchgeführt. Dazu gehört zum Beispiel die Feststellung von AD(H)S oder ASS. Es gibt hunderte solcher spezifischer Verfahren, auf die wir hier nicht näher eingehen können. Beruflich relevant ist aber zum Beispiel aber die Feststellung einer guten Farbsichtigkeit (Elektriker, etc.)

In den Bereichen Kunst, Musik oder Sport wird ein Talent nur von den jeweiligen Experten erkannt. Die Feststellung dieses kann meist nur von eben diesen Fachleuten gemacht werden. Ob diese immer richtig liegen, ist eine andere Frage.

Ebenso kann man die graphologische Methode kritsch betrachten, weil sie vom Experten langjährige Erfahrung und ein Talent voraussetzt, das sich wissenschaftlich schwer messen lässt. Die graphologische Methode hat auf jeden Fall über lange Zeit hervorragende Dienste bei der Personalselektion geleistet.

Der Life-Activity-Balance-Test

Der Life-Activity-Balance-Test wurde vom Autor selbst entwickelt und an mehr als 800 Probandinnen in der CH und D geeicht. Er versucht ergänzend zu den Berufsinteressen auch die privaten, familiären und sozialraumbezogenen Interessen näher zu beleuchten. Es sind also die typischen Freizeit- und nebenberufliche Interessen und auch Verpflichtungen (z.Bsp. Hauspflege und Fitness oder Nachbarschaftshilfe) die hier gemessen weden.  Die Fokusierung auf den Beruf entfällt. So werden alle Lebenssphären gleichwertig nebeneinander angeschaut. Wir können vier Sphären unterscheiden: die Berufssphäre, die Privat-, die Familien (Partner-) und die Community-Sphäre.